Fachbereich Latein
Latein als mögliche zweite Fremdsprache im Wahlpflichtunterricht ab Klasse 7
Wer lernt Latein?
Latein ist traditionell die Sprache des Gymnasiums. Unsere Schülerinnen und Schüler können- auch im Hinblick auf eine spätere Abiturorientierung- Latein als zweite Fremdsprache wählen und in der gymnasialen Oberstufe das Latinum erreichen. Kolleginnen und Kollegen des Gymnasiums Philippinum sind dazu an die JMS abgeordnet.
Was erwartet Latein?
Schülerinnen und Schüler, die Latein als zweite Fremdsprache wählen möchten, sollten bestimmte Voraussetzungen dafür mitbringen:
• gute oder sehr gute Leistungen in Deutsch und Englisch
• Konzentrationsfähigkeit
• Lernwille
• Ausdauer und Durchhaltevermögen
• Interesse an Sprache und der Funktion von Sprache
• Freude am Umgang mit (fremdsprachlichen) Texten
• den Wunsch, die Antike und ihren Alltag, ihre Geschichte, Denkweise, Kultur und Literatur kennenzulernen
Welche Schwerpunkte setzt der Lateinunterricht?
Der Unterricht im Fach Latein unterscheidet sich von dem einer modernen Fremdsprache und eröffnet somit neue Wege des Erlernens einer Sprache:
• Die Unterrichtssprache ist Deutsch; Schülerinnen und Schüler brauchen sich nicht auf eine fremde Aussprache einzulassen.
• Die Grammatik des Lateinischen wird auch systematisch erlernt, so dass Lateinschülerinnen und -schüler ein vertieftes Verständnis
für grammatische Strukturen überhaupt entwickeln.
• Die Arbeit mit Sprache und Texten steht im Mittelpunkt. So sollen die Schülerinnen und Schüler im Lateinunterricht lernen, sich auf
einen lateinischen Text einzulassen, genau hinzusehen, die Texte ins Deutsche zu übersetzen, Zusammenhänge zu überblicken und
Aussage und Intention des Textes kritisch zu bewerten. Zurückhaltende Schülerinnen und Schüler haben genügend Zeit, sich in den
lateinischen Text hineinzudenken und eine Übersetzung zu erstellen.
• Dies erfordert nicht spontane Äußerungen in einer Fremdsprache, aber die Bereitschaft, sich intensiv mit einem Text
auseinanderzusetzen.
• Übersetzte Texte werden besprochen und ausgewertet. Erste Kenntnisse der Textanalyse und -interpretation werden erworben.
• Die Schülerinnen und Schüler erfahren im Unterricht, aber auch ggf. bei Ausflügen und Exkursionen auf den Spuren der Römer (z.B.
Fahrten zur Saalburg, nach Trier, zum Archäologischen Park Xanten oder zum Römisch-Germanischen Museum in Köln), wie der
Alltag in der Antike gelebt wurde.
Was bietet Latein?
Latein hilft wenig, wenn man sich im Ausland eine Tasse Kaffee bestellen oder sich mit seinem Tischnachbarn unterhalten möchte. Es nützt auf andere Weise:
• Latein ist „Gehirngymnastik“; es fördert die Wendigkeit im Denkprozess.
• Die Erarbeitung der lateinischen Grammatik fördert das Verständnis von Grammatik und Sprache.
• Die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten in der Muttersprache Deutsch werden erkannt und damit der Wortschatz der Schülerinnen
und Schüler vergrößert und ihr Gespür für die Feinheiten einer Sprache geschärft.
• Der Zugang zu anderen europäischen Fremdsprachen wird erleichtert.
• Die Fähigkeit, eigene Texte bewusst und sinnvoll zu gestalten, wird geschult.
• Lateinschülerinnen und -schüler erhalten Einblicke in die Lebens- und Denkweise der Römer und ihr Weiterleben in der Literatur,
Politik, Philosophie, Kunst, Rechtsprechung und den Sprachen und Sitten Europas.
• Mit dem Eintauchen in die Welt der Antike sollen die Schülerinnen und Schüler Interesse, Neugier, Offenheit und Respekt gegenüber
fremden Traditionen und Lebensweisen entwickeln.
• Noch immer ist das Latinum eine Grundvoraussetzung für das Studium zahlreicher Fächer an der Universität. Der Erwerb des
Latinums an der Schule (für die zweite Fremdsprache mit Abschluss der Klasse 11 – bzw. Qualifizierungsstufe) ist leichter und
gewinnbringender als an der Universität.