Max Leicht (Klasse 6b) gewinnt den Vorlesewettbewerb der
Jakob-Mankel-Schule

Vorleser+Jury

Foto (MH): Vorne (vo. li.) der Sieger im Vorlesewettbewerb der Jakob-Mankel-Schule, Max Leicht, dann Pauline Stroh und Timo Wüstefeld, dahinter (vo. li.) Stufenleiter Marc Holzhäuser und die Jurymitglieder Christiane Henns, Juliane Prinz und Jürgen Weil

Weilburg (jwl). Sieger sind sie eigentlich alle, nicht nur Pauline Stroh (6a), Max Leicht (6b) und Timo Wüstefeld (6c), sondern auch ihre Klassenkameraden. Schließlich haben alle in den letzten Wochen Lesefreude entwickelt und sich Mühe gegeben, ihre ausgewählten Jugendbücher in der Klasse vorzustellen und eine unterhaltsame Stelle daraus möglichst fehlerfrei und akzentuiert vorzulesen.

Die drei, die das besonders gut hingekriegt haben, wurden jetzt von ihren Klassenkameraden in die Endrunde um den Schulsieger der Jakob-Mankel-Schule (JMS) geschickt. Aufgeregt sitzen sie am Tag der Entscheidung vor ihrem Publikum, dem gesamten Jahrgang 6 mit seinen Klassenlehrern und einer dreiköpfigen unabhängigen Jury. Stufenleiter Marc Holzhäuser stellt sie vor: Sozialarbeiterin Juliane Prinz, Ex-Stadtbüchereileiterin Christiane Henns und Ex-Deutschlehrer der JMS, Jürgen Weil. Alles ausgewiesene Leseratten und aufmerksame Zuhörer, vor sich die Bewertungsbögen mit einer Punktetabelle für die Kriterien Textstellenauswahl, Lesetechnik und Interpretation. Das Los bestimmt die Reihenfolge der Vorleser, gespannt drücken 75 Jungen und Mädchen jeweils ihren Klassensiegern die Daumen.

Pauline Stroh liest aus Holly Webbs Jugendbuch „Sam wird gestohlen“, eine anrührende Geschichte um einen Labradorwelpen. Max Leicht stellt mit Joanne K. Rowlings „Harry Potter und der Stein der Weisen“ die berühmte Geschichte des mutigen Zauberlehrlings vor. Timo Wüstefeld hat sich mit „Immer kommt mir das Leben dazwischen“ Kathrin Schockes humorvolles Buch über die Höhen und Tiefen der Pubertät vorgenommen. Jeder erhält begeisterten Applaus, auch die Juroren nicken anerkennend. Anschließend müssen zwei den Raum verlassen und dann alle den gleichen, ihnen unbekannten Text vorlesen. Lange berät jetzt die Jury, wer der beste Leser oder die beste Leserin heute war. Ein Zeichen dafür, dass es eng zugegangen ist.

Jurysprecher Jürgen Weil macht es spannend, begründet zunächst die denkbar knappe Entscheidung und verkündet nach langer Kunstpause: „Schulsieger ist … Max Leicht!“. Der nimmt strahlend den frenetischen Jubel seiner Fans und die zahlreichen Glückwünsche entgegen. Er konnte sich bei der schwierigsten Aufgabe am Ende am besten in die Charaktere der Handlung einfühlen und dies im Vortrag zum Ausdruck bringen. „Wir haben ein hohes Leseniveau erlebt“, sagt Christiane Henns, „bei allen drei!“ Zufrieden blicken deshalb auch die Klassenlehrer Achim Piske, Benjamin Quell und Sabine Birk auf ihre Schüler. Marc Holzhäuser überreicht die Urkunden und für jeden einen Büchergutschein der Residenzbuchhandlung. Max ist nun auch der Vertreter seiner Schule beim Kreisentscheid im März.

Seit 60 Jahren gibt es den bundesweiten Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. 600 000 Schüler der sechsten Klassen aller Schulformen aus rund 7000 Schulen beteiligen sich in diesem Jahr. Gekürt werden nach den Schulsiegern noch Kreis-, Landes- und Bundessieger. Leseförderung ist das Ziel, sie findet allerdings eher im Vorfeld statt und erhält ihre nachhaltige Wirkung erst durch abwechslungsreiche Leseprojekte und gezielte regelmäßige Lesezeiten in der Schule und unterstützende Anregungen für die Eltern. Die Wettbewerbe auf Schulebene haben sicher auch einen Fair-Play-Charakter, sie stärken die Klassengemeinschaft, wenn sich Mitschüler und Mitschülerinnen mit dem Sieger oder der Siegerin freuen und den Platzierten Trost spenden. So haben es auch Max Leicht, Pauline Stroh und Timo Wüstefeld erlebt.