Allons à Marseille
Jakob-Mankel-Schüler zur Drittort-Begegnung in Marseille

Gruppenfoto

Gruppenfoto (Sebastien Dussaut): Blick von der Gefängnisinsel Château d'If auf Marseille: 52 Schüler aus Agde und Weilburg und ihre Lehrerinnen Nathalie Crocenzo, Regina Fuchs, Ulrike Lückel

Die Jakob-Mankel-Schule hat 2017 unter Federführung der damaligen Fachleiterin Französisch, Sabine Schmidt, begleitet von ihrer Kollegin Burgl Blacha, „Neuland“ betreten und gemeinsam mit Nathalie Crocenzo vom „Collège René Cassin d´Agde“, Südfrankreich, ein Pilotprojekt gestartet: Einwöchige Drittortbegegnungen zwischen Schülerinnen und Schülern der Französischkurse 8 und 9 mit gleichaltrigen Schülerinnen und Schülern aus den Deutschkursen der Partnerschule. Unterstützt vom Deutsch-Französischen Jugendwerk traf man sich in Kehl / Strasbourg. Die damalige Jungreporterin Henrike Jahn hatte über ihre tollen Erfahrungen in der Maiausgabe von „Weilburg live“ berichtet. Diesmal schildert Lisa Gerhardt (Klasse 7b) von der Fortsetzung des Projektes (jw):

24 Schüler des Jahrgangs 7 und 8 der Jakob-Mankel-Schule Weilburg waren im Reisefieber. Freudig sahen sie der zweiten Drittortbegegnung mit der befreundeten französischen Schule aus Agde entgegen, in diesem Jahr in der Jugendherberge Bonneveine in Marseille/ Südfrankreich. Ein direkter Zug ab Frankfurt erleichterte die weite Anreise in eine tolle Stadt am Meer. Organisiert und geplant haben diese Reise aus Agde wieder die Deutschlehrerin Nathalie Crocenzo, unterstützt von ihrem Kollegen Sébastien Dussaut, und aus Weilburg Französischlehrein Regina Fuchs, unterstützt von ihrer Kollegin Ulrike Lückel. Erneut gefördert wurde diese Fahrt vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW).

Ziel auch dieser Fahrt war das Kennenlernen einer anderen Kultur, die Gelegenheit bisher erlernte Sprachkenntnisse anzuwenden und die Schüler, mit denen bisher Brieffreundschaften gepflegt wurden, persönlich kennenzulernen. Meine Brieffreundin heißt Elisa und ist in meinem Alter. Als wir uns dann in Marseille das erste Mal trafen, war es, als würden wir uns schon länger kennen. Besonders schön war es, dass wir auch noch im selben Zimmer untergebracht waren.

Während des Aufenthaltes arbeiteten die Jugendlichen beider Schulen in deutsch-französischen Tandems gemeinsam an verschiedensten Inhalten. Auf dem Programm standen die Besichtigung der Altstadt von Marseille, ein Bootsauflug zur Gefängnisinsel Château d’If („Der Graf von Monte Christo“) und ein Spaziergang am Vieux Port, dem Hafen von Marseille. Der nahegelegene Strand lud bei bestem Wetter ein zu Spiel und Spaß. Es wurde auch eifrig gekickt, nicht Frankreich gegen Deutschland, sondern bunt gemischt.

Besonders gefallen hat mir auch der Besuch der Wallfahrtskirche Notre-Dame de la Garde. Sie steht auf einem Berg hoch über Marseille. Ein Ausflugsziel für viele Touristen und Pilger. Um zu ihr zu gelangen, muss man mit einer kleinen Bahn den Berg hinauffahren. An der Decke der Kirche kann man viele Schiffe und Boote entdecken, die an die vielen Seefahrer der Hafenstadt erinnern sollen. Beeindruckend ist auch die schöne Aussicht über Marseille von dort oben. Ein weiteres Highlight war auch der Markt auf dem Prado. Dort haben wir die Zeit genutzt, um Mitbringsel für unsere Familien und Muttertagsgeschenke für die Mamas zu besorgen. Zum Glück haben uns dabei die französischen Schüler beraten und unterstützt.

Nach unserem Tagesprogramm verbrachten wir die Abende in der Lounge der Jugendherberge, reserviert für einen kulturellen Austausch über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zuhause und in der Schule. Franzosen und Deutsche sangen gemeinsam Lieder, unter anderem „Je ne parle pas français, aber bitte red‘ weiter“. Wir stellten unsere Projektarbeiten vor und spielten “Wer bin ich“, Tischfußball und Billard, oder tanzten und chillten einfach nur und genossen landestypische Speisen. Eine gelungene, völlig konfliktfreie Woche ging viel zu schnell vorüber. Am letzten Abend war Party, es wurde viel getanzt und gelacht. Jedes Zimmer hatte extra eine Strophe eines Rap-Songs getextet, der dann zum Abschied gemeinsam vorgetragen wurde. In einem Schlussspiel haben wir unserem Vordermann nette Worte und Komplimente auf einen Pappteller, der auf dem Rücken befestigt war, geschrieben.

Der Abschied am nächsten Tag fiel uns schwer. Die Koffer sind inzwischen wieder ausgepackt, die Herzen noch in Marseille. A bientôt! Französische Schulhefte, ein Abschiedsgeschenk, benutzen wir jetzt in unserem Französischunterricht. So werden wir in jeder Unterrichtsstunde an die schöne Zeit in Marseille erinnert. Noch heute habe ich ständigen Kontakt mit Elisa. Am liebsten würden wir uns in den Sommerferien noch einmal treffen.