Spanischaustausch 2017

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Auch in diesem Schuljahr findet der Schüleraustausch des Gymnasium Philipinum mit der Privatschule „Montessori Palau Girona“ in Girona, Spanien wieder statt. Girona ist eine mittelgroße spanische Stadt nordwestlich von Barcelona, die von Ausläufern der Pyrenäen umgeben ist. Gleichzeitig ist man in einer halben Stunde am Mittelmeer.

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Neben 11 SchülerInnen des Jahrgangs 9 des GPW nahmen auch 4 Schülerinnen der Jahrgangstufe 10 der Jakob-Mankel-Schule an dem Schüleraustausch teil, die bei Julia Lorenzo, der verantwortlichen Lehrkraft, erfolgreich am Spanischunterricht teilnehmen. Zunächst freuten sich die Teilnehmer auf den Hinaustausch bei den spanischen Austauschpartnern und deren Familien, der bereits vom 28.09.17 bis zum 05.10.17 stattfand. Im März des nächsten Jahres werden dann die spanischen Schüler nach Weilburg kommen, um ihre Austauschpartner wiederzusehen und deren Familien kennenzulernen.

Die Schüler trafen sich am Donnerstagmorgen, dem Abfahrtag, am Gymnasium, fuhren mit dem Bus zum Flughafen Frankfurt-Hahn, um von dort aus ohne Probleme direkt nach Girona zu fliegen. Am Nachmittag wurden sie bei sommerlichen Temperaturen von ihren Austauschschülern an der Schule freundlich in Empfang genommen. Nach einigen Kennenlernspielen ging es schließlich zu den Familien nach Hause. Da die Schule ein sehr großes Einzugsgebiet hat, wohnten die wenigsten deutschen Schüler in der Stadt selbst, sondern hatten einen teilweise langen Schulweg. Von einem kleinen Bergdorf im Landesinneren bis zu international bekannten Urlaubsorten wie Blanes oder Lloret de Mar an der Costa Brava war alles vertreten. Einige wurden aufgrund der großen Distanz von den Gasteltern zur Schule Gasteltern gefahren. Die deutschen Schüler stellten mit Begeisterung fest, dass der Schultag hier erst um 9.00 Uhr beginnt. Allerdings müssen die Austauschpartner, anders als in Deutschland, bis 17:30 Uhr die Schulbank drücken.  Für die deutschen Schüler ging es dann direkt weiter in die Altstadt von Girona, wo sie an einer Stadtführung teilnahmen und sogar von einem Vertreter des Bürgermeisters in dem eleganten und historischen Rathaus begrüßt wurden. Am Nachmittag kehrten sie in die Schule zurück, um dort einen Vortrag über die Künstler Antoni Gaudí (Architekt) und Salvador Dalí (Maler) zu hören. Schließlich wurde noch mit allen zusammen im Rahmen des Kunstgeschichteunterrichtes das berühmte Gemälde von Dalí (‚Die Beständigkeit der Erinnerung‘) nachgemalt, das in der Schule aufgehängt wurde.

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Das Wochenende verbrachten die Schüler in ihren Gastfamilien. Sie unternahmen Ausflüge, trafen sich mit Freunden, lernten die Kultur und die Familien besser kennen. Nach dem ereignisreichen Wochenende kamen fast alle Schüler mit dem Schulbus, in dem ausschließlich die Schüler der Privatschule befördert werden, zur Schule. Der Sonntag, der 1. Oktober war ein besonders wichtiger Tag, aufgrund des Unabhängigkeitsreferendums von Katalonien. Dies war auch für die deutschen Schüler sehr interessant, da sie ein aktuelles, politisches Geschehen hautnah miterleben konnten. Dieses Ereignis wurde medial weltweit beobachtet. So hatten die deutschen Schüler teilweise regen Kontakt mit den Familien in Deutschland, die natürlich wissen wollten, was genau in Katalonien passiert. Die Gasteltern waren sensibilisiert und sich der großen Verantwortung bezüglich ihres deutschen Besuchs bewusst, so dass sie ihre Schützlinge von größeren Demonstrationen oder turbulenten Ausschreitungen fernhielten.

Am Montag trafen sich dann alle in der Schule wieder und erzählten sich aufgeregt von den neuen Eindrücken des Wochenendes. Anschließend fuhren sie zusammen nach Barcelona. Dort besuchten sie zuerst den „Park Güell“ und machten eine Rally mit ihren Austauschpartnern. Danach ging es weiter zu einer besonderen Touristenattraktion von Spaniens zweitgrößter Stadt, der „Sagrada Famillia“, einer von Antoni Gaudí entworfenen, großen Kirche. Am Abend aßen alle zusammen in der Schule und kamen ins Gespräch.

Am nächsten Tag war eigentlich der Unterrichtsbesuch für die deutschen Schüler geplant. Allerdings fiel die Schule aufgrund eines landesweiten Streiks in Katalonien wegen des Referendums aus. Alle Institutionen und Geschäfte blieben an diesem Tag geschlossen. Die Verkehrsbetriebe stellten ihren Dienst fast komplett ein. Viele Schüler nutzen diese Umstände, um sich noch einmal mit ihren neuen Freunden zu treffen und auch die Gastfamilien besser kennenzulernen. Schließlich waren die Gasteltern an diesem Tag ebenfalls zu Hause. Der Mittwoch war einer der schönsten Tage. Zuerst fuhren alle zusammen nach Figueres, wo sie zuerst das Museum von Salvador Dali besichtigten und anschließend zum Strand liefen. Dort aßen sie zusammen ihr Mittagessen, machten viele Fotos oder genossen einfach nur die Sonne und das Meer. Schließlich mussten aber alle wieder nach Hause, wo Koffer gepackt und sich von den Gasteltern verabschiedet wurde. Am nächsten Tag wurde die Zeit vor dem Abflug genutzt, um die Schulbesichtigung und den ausgefallenen Unterrichtsbesuch von Dienstag nachzuholen. Nach herzlicher Verabschiedung mit Tränen und einer kleinen Buspanne, die schnell behoben wurde, erreichten alle pünktlich den Flughafen und kamen wohlbehalten in Deutschland an. Alle Schüler waren der Meinung, dass es ein gelungener Austausch mit sehr viel Spaß, interessanten Eindrücken, netten Austauschpartnern und sehr gastfreundlichen Familien war. Nun ist es an den deutschen Schülern, sich im März als Gastgeber zu behaupten und den spanischen Schülern die deutsche Kultur näherzubringen.

 

Verfasst von Henrike Jahn (Jakob–Mankel-Schule) unterstützt von Julia Lorenzo (verantwortliche Lehrkraft)