Prinz trifft Bettelknabe
Theater AG der Jakob-Mankel-Schule spielt Mark Twain

Bettelknabe8-1

Die Geburt bestimmt den Verlauf des Lebens. Eine historische Geschichte mit aktuellem Bezug.

„Du hattest nicht das Glück, in meiner Wiege geboren zu sein“ ist einer der wichtigsten Sätze aus diesem Stück für Frau Hesse, die ihren Schülerinnen und Schülern mit der Theaterarbeit auf kindgerechte Art auch immer auch einen gesellschaftskritischen Blick mit auf den Weg geben möchte.

Die Geschichte spielt im England des 16. Jahrhunderts. Zufällig treffen sich zwei Jungen, die sich ähneln wie Zwillinge, Tom Canty aus dem Armenviertel und Prinz Edward, der künftige Thronfolger am Schloss. Die beiden vertauschen aus Spaß ihre Kleider - ein Spiel mit Folgen. Bevor der Kleidertausch rückgängig gemacht werden kann, wird der Prinz in den Kleidern des Gossenjungens nicht erkannt, vom Hofe gejagt und lernt das harte Leben im Armenviertel kennen. Tom Canty als vermeintlicher Prinz verbleibt im Schloss und wird auf die Krönung vorbereitet. Im letzten Moment kann der wahre Prinz vor der fassungslosen Krönungsgesellschaft beweisen, dass er der rechtmäßige König ist.

Seit Beginn des Schuljahres hat sich die Theater AG unter Leitung von Marlies Hesse und Lena Lindemaier auf das Stück vorbereitet. Szenen wurden besprochen, Texte gelernt, Lieder geübt, Bühnenutensilien zusammengetragen und Bühnenbilder gestaltet, Kostüme kamen aus dem Fundus der Schule. Helfer aus der Schulgemeinde unterstützen das Projekt. Zur Aufführung übernahm Micheal Bilavski den Bühnenbau. Marc Holzhäuser war wie immer für Bühnentechnik und Maske zuständig. Markus Drescher half bei den musikalischen Darbietungen. Die Bühnencrew sorgte für einen reibungslosen Umbau. Eltern spendierten am Premiere-Abend ein abwechslungsreiches Fingerfood-Buffet

Am Premiere-Abend saßen die Rollen: Lea Winn als Tom Canty und Michelle Bau als Prinz Edward ähnelten sich tatsächlich und spielten ihre Rollen mit Bravour. Familie, Nachbarn und Freunde von Tom Canty (Dominik Jäger, Luca Sondermann, Acelya Kiyak, Katharina Heidenreich, Leana Kaiser, Sophie und Sara Küthe, Teresa Tillmann, Manuel Pissarek, Hakan Furan, Jannik Jakobi) vermittelten eindrucksvoll, dass das Dasein im Armenviertel kein Zuckerschlecken und oft von roher Gewalt geprägt war. Das Leben im Schloss dagegen üppig und verschwenderisch von Julia Misoschnik, Emily Schmidt, Lara Frey und Finn Rathschlag, als stets loyalen Diener, überzeugend präsentiert. Sie brachten dem vermeintlichen Prinzen so manche für ihn unverständliche Verhaltensweise am Hofe mit Geduld und Witz nahe. Die immer wiederkehrenden Marktfrauen übernahmen die Erzählerrolle. Maya Girr beeindruckte hier durch ihre enorme Bühnenpräsenz. In weiteren Rollen bereicherten Timo Hellemann, Büsra Ünlü sowie Rune Mundhenk das Theaterstück. Fels in der Brandung war Demet Erdogan, die souverän und nie den Überblick verlierend den Schauspielern als Souffleurin Sicherheit gab.