Jungreporterin gibt wertvolle Tipps für die
„Präsentation einer Hausarbeit“ im Jahrgang 10

 

(jw) 2012 gab Michelle Henning, Schülerin der damaligen 10b, in einem Artikel für die Schülerzeitung der Jakob-Mankel-Schule ihren Mitschülern und allen künftigen Schülergenerationen Tipps für die Abschlussprüfungen in den 10. Klassen. Sie sind heute immer noch sehr wertvoll, vor allem wenn es um die Bewertung der „Präsentation einer Hausarbeit“ geht. Sie wiederum ist mitentscheidend für den bestmöglichen mittleren Bildungsabschluss oder, wie in der integrierten Gesamtschule, für die Versetzung in die gymnasiale Oberstufe.

(mh). Welcher Schüler kennt das nicht? Man soll ein Referat halten und schiebt es immer weiter vor sich her. Aber in der 10. Klasse wird es ernst: Die Abschlusspräsentationen stehen an! Welches Thema wähle ich mit welcher Problemstellung? Worauf muss ich bei Umfang und Gliederung meiner Hausarbeit achten? Welche Recherchemöglichkeiten habe ich? Und später dann die Planung des 10-minütigen Vortrags: Welche Medien setze ich ein? Worauf muss ich während meines Vortrags achten? Das alles sind Fragen, die sich jeder rechtszeitig stellen sollte, damit die Prüfung gelingt.

Themenwahl ist auch Strategie

Zunächst solltet ihr ein Thema wählen, das euch auch wirklich interessiert oder womit ihr vielleicht sogar eure eigenen Erfahrungen gesammelt habt, mit dem ihr euch identifizieren könnt. So habt ihr eine größere Motivation, euch damit auseinander zu setzen und garantiert wirkt ihr bei der Präsentation dann auch überzeugender. Denkt aber auch strategisch und wählt eure Abschlusspräsentation eher in einem Fachbereich, in dem ihr vielleicht nicht so gut seid und euch verbessern wollt. Warum? Wenn ihr eure Präsentation in einem Fach absolviert, in dem ihr beispielsweise eine „1“ habt, aber eure Prüfung wird nicht so gut, wie ihr es euch gedacht habt, dann kann es sein, dass sich eure Note in diesem Fach verschlechtert. Besser also umgekehrt!

Die meisten Themen für eine Hausarbeit erwachsen sowieso aus dem Unterricht. Eure Wünsche sollen im Vordergrund stehen, eure Eigeninitiative wird belohnt. Letztlich braucht ihr die Zustimmung des Prüfers/der Prüferin und der jeweiligen Fachleitung und die Genehmigung der Schulleitung. Lasst euch beraten, sprecht mit euren betreuenden Lehrern, auch wenn ihr später euren Vortrag vorbereitet, damit sie euch gute Tipps geben können.

Achtet auch darauf, dass euer Thema eine Frage beinhaltet, die ihr im Laufe eurer Hausarbeit und eures Vortrag beantworten wollt. Aufgabenstellungen, die euch zu eher problemlösenden Recherchen zwingen, bewerten die Lehrer hoch. Ihr solltet auch mit Fachleuten sprechen, sofern dies bei eurem Thema möglich ist. Vielleicht sogar ein Interview einbauen oder einen Mailaustausch oder Briefwechsel zitieren. Das macht sich gut, besonders dann, wenn Argumente damit überzeugend belegt sind.

Bei der Planung und der inhaltlichen Ausarbeitung der Hausarbeit solltet ihr darauf achten, dass ihr zuerst allgemein bleibt und dann immer spezieller werdet, auf die Beantwortung eurer Fragestellung, auf das Fazit hinarbeitet. Gebt sorgfältig im Anhang alle Internetseiten an (mit Datum des „Zugriffs“), Bücher und andere Medien („Literatur“), die ihr verwendet habt! Quellenangaben sind ganz wichtig, sonst gilt das, was ihr ggf. „klaut“, als schwerer Fehler („geistiger Diebstahl“). Alle Zitate am besten durchnummerieren und in Fußzeilen mit abgekürzten Autorenhinweisen und Seitenangabe (z. B. „(12)Frank, a.a.O., S. 17“) auf die alphabetisch geordneten genauen Quellenangaben verweisen.

Möglichst freier Vortrag

Bei eurem Vortrag stehen euch die gesamten Medien der heutigen Zeit zur Verfügung! Ihr könnt eine Powerpointpräsentation erstellen oder / und Plakate gestalten. Selbstverständlich könnt ihr euer Thema auch in einem Modell veranschaulichen und darstellen. Die Basis eures Vortrages stellt eure Hausarbeit dar. Dabei solltet ihr euch die dort ausformulierten Texte nur stichpunktartig auf Karteikarten in großen Lettern zusammenfassen. So vermeidet ihr, dass ihr während eures Vortrags von euren Karteikarten ablest. Wichtig ist außerdem, dass ihr den Inhalt eurer wahrscheinlich sehr ausführlichen Hausarbeit auf’s Wesentliche gekürzt wiedergebt, da der Vortrag sonst die Maximaldauer von 10 Minuten überschreitet. Auf gar keinen Fall aber den Vortrag auswendig lernen wollen, schnell fällt man ins Herunterleiern oder kommt im Ernstfall ins Stottern und verliert den Faden.

Das freie Vortragen stellt einen großen Teil der Bewertung durch die Prüfungskommission dar, daher ist es empfehlenswert, das Referat vorher probeweise zum Beispiel vor Familienmitgliedern vorzutragen, um so eine erste Rückmeldung zu bekommen. Bringt eure Gliederung in den Vortrag ein, vielleicht durch ein Plakat oder ein Handout, damit die Prüfungskommission genau weiß, was ihr in eurer Präsentation ansprechen wollt. Ihr dürft euch bei eurer Rede auch nicht verstecken. Das heißt: Stellt euch nicht hinter euer Modell oder eine Leinwand oder steif vor eine Tafel. Ihr braucht keine Angst zu haben, denn ihr seid die Experten eures Themas! Bewegt euch ruhig im Raum und geht auch auf die Kommission zu. Haltet unbedingt Augenkontakt mit den Prüfern, damit sie aufmerksam bleiben. Damit beweist ihr Souveränität.

Wollt ihr euren Vortrag mit Medien veranschaulichen, solltet ihr euch vorher vergewissern, dass alle Systeme funktionieren. Um Probleme zu vermeiden, bringt ihr euren eigenen Laptop z. B. mit und probiert den Beamer vorher aus bzw. übt die Bedienung von Whiteboards und Laserpointern. So könnt ihr sicher gehen, dass eine Powerpointpräsentation auf jeden Fall läuft wie beabsichtigt. Achtet auch hier darauf, nicht euren ganzen Text auf die Folien zu schreiben und ihn gar vorzulesen. Auf das jeweils perfekte Stichwort kommt es an. Empfehlenswert ist es auch, Magnete für eure Plakate selbst mitzubringen, um so sicher zu gehen, dass am Prüfungstag nichts fehlt.

Auch euer äußeres Erscheinungsbild ist am Prüfungstag wichtig. Eine Jogginghose kombiniert mit einem alten T-Shirt geht also überhaupt ganz und gar nicht und sorgt direkt für einen schlechten Eindruck. Habt ihr ein Thema, zu dem ihr etwas Passendes anziehen könnt, so macht das, da ihr damit sicherlich punkten könnt. Ist das nicht der Fall, ist ein Auftreten in einem schicken Hemd oder einer geschmackvollen Bluse geeignet. Natürlich hat das Fachwissen über euer Thema den entscheidenden Einfluss auf die Endnote, eure Prüfer spüren das am Vortrag und stellen euch ggf. durch entsprechende Nachfragen auf die Probe. Wenn ihr das alles beachtet, dann steht einer gelungenen Abschlusspräsentation nichts mehr im Weg! Viel Erfolg!

Michelle Henning, 10b, 2012/2020