Vorlesewettbewerb 2020

Leonie Rodestock (Klasse 6b) gewinnt den Vorlesewettbewerb der Jakob-Mankel-Schule

Sieger sind sie eigentlich alle, nicht nur Patrick Seewald (6a), Leonie Rodestock (6b) und Hannah Lemper (6c), sondern auch ihre Klassenkameraden. Schließlich haben alle in den letzten Wochen Lesefreude entwickelt und sich Mühe gegeben, ihre ausgewählten Jugendbücher in der Klasse vorzustellen und eine unterhaltsame Stelle daraus möglichst fehlerfrei und akzentuiert vorzulesen.

Die drei, die das besonders gut hinbekommen haben, wurden jetzt von ihren Klassenkameraden in die Endrunde um den Schulsieger der Jakob-Mankel-Schule (JMS) geschickt. Aufgeregt sitzen sie am Tag der Entscheidung, flankiert von je drei Freundinnen und Freunden, vor einer dreiköpfigen unabhängigen Jury. Sozialarbeiterin Juliane Prinz, Lehrerin Sabine Birk und Stufenleiter Marc Holzhäuser. Alles ausgewiesene Leseratten und aufmerksame Zuhörer, vor sich die Bewertungsbögen mit einer Punktetabelle für die Kriterien Textstellenauswahl, Lesetechnik und Interpretation. Das Los bestimmt die Reihenfolge der Vorleser.

Hannah Lemper liest aus Sarah Beth Dursts Fantasyroman „Die Macht der verlorenen Träume“, eine spannende Textstelle über die Protagonistin Sophie und einen ihrer „destillierten Träume“. Leonie Rodestock stellt mit Joanne K. Rowlings „Harry Potter und der Gefangene von Azkaban“ die berühmte Geschichte des mutigen Zauberlehrlings vor. Patrick Seewald hat sich mit „Die Duftapotheke“ ein Fantasy Abenteuer Buch von Anna Ruhe über eine geheimnisvolle Villa voller Verstecke und Gerüche vorgenommen. Anschließend müssen alle den gleichen, ihnen unbekannten Text vorlesen. Lange berät jetzt die Jury, wer der beste Leser oder die beste Leserin heute war. Sogar eine zweite Runde mit dem unbekannten Text wurde eingeläutet. Ein Zeichen dafür, dass es eng zugegangen ist.

Jurysprecher Marc Holzhäuser macht es spannend, begründet zunächst die denkbar knappe Entscheidung und verkündet nach langer Kunstpause: „Schulsiegerin ist … Leonie Rodestock!“. Diese nimmt strahlend den Beifall ihrer Konkurrenten und die Glückwünsche der Jury entgegen. Sie konnte sich bei der schwierigsten Aufgabe am Ende am besten in die Charaktere der Handlung einfühlen und dies im Vortrag zum Ausdruck bringen. „Wir haben ein hohes Leseniveau erlebt“, sagt Sabine Birk, „bei allen drei!“ Den Siegern werden ihre Urkunden überreicht und jeder bekommt als Preis noch ein Buch geschenkt. Leonie ist nun auch die Vertreterin ihrer Schule beim Kreisentscheid im Februar.

Seit über 60 Jahren gibt es den bundesweiten Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. 600 000 Schüler der sechsten Klassen aller Schulformen aus rund 7000 Schulen beteiligen sich in diesem Jahr. Gekürt werden nach den Schulsiegern noch Kreis-, Landes- und Bundessieger. Leseförderung ist das Ziel, sie findet allerdings eher im Vorfeld statt und erhält ihre nachhaltige Wirkung erst durch abwechslungsreiche Leseprojekte und gezielte regelmäßige Lesezeiten in der Schule und unterstützende Anregungen für die Eltern. Die Wettbewerbe auf Schulebene haben sicher auch einen Fair-Play-Charakter, sie stärken die Klassengemeinschaft, wenn sich Mitschüler und Mitschülerinnen mit dem Sieger oder der Siegerin freuen und den Platzierten Trost spenden. So haben es auch Hannah Lemper, Patrick Seewald und Leonie Rodestock erlebt.